zu Gast: Christina Lederhaas und SLobodan Kajkut
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_previously on nights im bunker:
PATRICKWURZWALLNER
wir zwei sollten uns jetzt mal kurz
unterhalten.
VERA
ja total gern.
PATRICKWURZWALLNER
du musst gehen.
SCHREI…
*
Jenny is weg.
Statt dessen Arne, Tina, und DEATHWURZI:
-is die jetzt echt weg?
-sieht so aus.
-aber das war nur ein schmäh!
-jenny ist übrigens (nicht) weg, sie ist nur grade nicht sichtbar.
das ist nur ein kleiner unfall.
das hat sie sich aber selbst zuzuschreiben. sie hat nicht intensiv
genug an ihrer außenwirkung gearbeitet.
wahrscheinlich hat sie nicht mal die hausregeln
richtig gelesen. aber das wird schon wieder.
die muss jetzt einfach ein bisschen hart an sich arbeiten
dann wird sie sicher wieder sichtbar.
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_video-jenny (in einem anderen) bunker
_video der tour:
(deutsche)autobahnen- ab dann rennt das video durch
und nur noch durch die „donnerstag!“-filme unterbrochen
ab und zu erklärt arne, wo wir uns grad befinden
*
die nächsten 10 min verändert sich nichts. (unmerklich hat slobo begonnen den takt aufzunehmen)
*
irgendwann:
_geschichten die der tod erzählt:
ich bin ja auch mal bei einem unfall vorbei gefahren, also, vorbeigefahren wäre übertrieben, ich war eigentlicha auf der anderen spur, ich war unterwegs nach innsbruck und das unfallauto war aber auf dem weg nach graz, und ich hab einen hund hinten drin gehabt, der die ganze zeit gebellt hat, das ist jetzt aber eigentlich wurscht, aber das war der hund von meiner ex-freundin, also nicht von der depressiven, sondern von einer anderen ex-freundin, die ist dann später komplett esoterisch geworden nach kärnten gezogen mit ihrem freund aber halt ohne den hund, aber wurscht, der is hinten drin gesessen und ich war auf dem weg nach innsbruck, weil ich dort einen alten kasten abholen wollte, den ich auf ebay gesehen habe, inklusive einer ganzen reihe alter bücher, die ich für 50 schilling damals hab kriegen können, und deswegen bin ich da sofort hin, mit so einem kastenwagen, den hab ich mir vom lukas ausgeborgt, wir waren damals ja noch relativ gut befreundet, aber das ist jetzt wurscht – andere geschichte – nur den hund hab ich unmöglich alleine zuhause lassen können, deswegen hat der die ganze fahrt über gejault, und hat sich eigentlich gar nicht mehr beruhigen lassen, ich hab den dann später bei einer tankstelle rausgelassen und bin einfach weitergefahren, aber er ist eh trotzdem wieder zu mir zurück, aber wurscht, darum geht s gar nicht, sondern um diesen unfall auf der anderen spur, da war eh ein großer teil von der autobahn abgesperrt, weit sichtbar, so wie es ausgeschaut, hat, es war ja überhaupt eine super sicht, wahnsinnig schönes wetter, ich mag autobahnfahren wenn es frühlingshaft warm ist aber nicht so brütend heißt eh wahnsinnig gern, das ist eigentlich perfekte entspannung, meiner meinung nach, jedenfalls war da ein unfall mit einem opfer, aber was da genau passiert ist, hat man nicht sehen können, da ist nur ein fuß so ausm rettungsauto rausgestanden, das war witzig, aber halt schon ein bissl schiarch.
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wieder nichts, nur video autofahrt, takt, ab und zu arne, der sagt wo wir uns grad befinden-
*
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irgendwann:
_chrissi beginnt mit einem einzigen ton zu jammern über den streß der die ganze zeit so da war (viel zu viel zu tun, keine zeit keine zeit keine zeit…) und hört ab diesem moment nicht mehr auf- instant-talking (mit dem bewußtsein, dass eine pause auch etwas „gesprochenes“ ist.)
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irgendwann:
-ja, klar.
-was ist das erste historische ereignis an das du dich erinnern kannst?
-das ist… warte mal… was für ein tag ist heute?
– …donnerstag!
_(video):
das ist …donnerstag! , der 14.februar 2013. ich war gerade auf dem weg in die ARBEIT, das heißt ich bin so über den hauptplatz marschiert, das war früh morgens, wenn ich mich richtig erinnere, und dann hatte ich auf einmal so wahnsinnnigen hunger und dann hab ich eine wurst gegessen bei so einer imbissbude am hauptplatz. und eigenartiger weise hat mir die richtig gut geschmeckt. deswegen hab ich noch eine gegessen. und dann noch eine bei einer anderen bude, weil ich die vergleichen wollte. und bei dieser anderen bude hab ich dann eine frau kennen gelernt die englisch gesprochen hat und ganz langsam geredet hat und auf der suche nach einem typen war. ich hab der aber nicht helfen können. ich bin dann auch noch zu einer anderen bude, weil ich noch hunger hatte, und da ist dann ein typ gestanden, mit einem musikinstrument. und der war auf der suche nach dieser frau. und während ich meine 5. wurst gegessen hab, hab ich versucht, ihm zu beschreiben, wo ich die frau vorher schon gesehen hatte. das war gar nicht so leicht mit vollem mund aber ich hatte echt wahnsinnigen hunger, keine ahnung wieso, jedenfalls haben sich die beiden total knapp verpasst. und die frau von der imbissbude hat gesagt, das war jetzt die letzte wurst. also nicht nur für mich oder von diesem tag sondern überhaupt. sie hat gesagt das wars jetzt erst mal. es is jetzt zeit für den bunker. und dann hat die mich mitgenommen hierher.
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– das is jetzt nicht so die welthistorische geschichte. sowas meinte ich eigentlich nicht.
– naja. aber daran kann ich mich erinnern. an sonst eigentlich nichts.
– ich hatte eigentlich mehr so was wie tschernobyl gemeint.
– ne ne ne. ich hab auch der frau von der imbissbude versprochen dass ich nix drüber sage, wieso wir hier unten sind. ich hab das auch unterschreiben müssen.
– naja. is ja auch egal.
-kommen wir vielleicht jetzt zu unseren gästen.
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_chrissi und slobo bekommen den fokus (das video läuft wieder)
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irgendwann
jenny kommt außer atem an.
break! alles stopt. stille.
manfred kommt von der bar, setzt jenny in position und beginnt komentarlos ihr die haare ab zu rasieren. man hört das geräsuch des rasierers…
das gesamte ensemble setzt gleichzeitig wieder ein.
(video, chrissi slobo/die einzelnen musiker, arne)
…
solange, bis man angefangen hat sich drauf einzustellen, dass man jetzt wahrscheinlich lange nur zuhören wird- break-
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-ich fang mich mittlerweile auch an, mit der möglichkeit anzufreunden, dass wir hier nie wieder rauskommen.
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the end.